Als wir das Haus kauften, war die Diele sehr dunkel, das große Dielentor war zugemauert, nur eine gewöhnliche Eingangstür 1m x 2m war drin. Das Fachwerk innen war braun gestrichen, teilweise war mit derselben braunen Farbe ein Riegel angedeutet, wo keiner war. Teile der Gefache waren mit Holzbrettern verschalt, wahrscheinlich war hier früher mal ein Zugang zu den dahinterliegenden Räumen. Einige Gefache wurden mit einem Zementputz ausgebessert, oder mit Gips. Der Fußboden war mit Steingutfliesen (nicht erhaltenswerte) ausgelegt. Die Elektroverteilung wurde sehr prominent in der Diele platziert und die Zuleitung Aufputz durch die gesamte Diele verlegt. Eine Treppe mit kleiner integrierter Abstellkammer ging zum Dachboden. Als Beleuchtung gab es nur zwei kleine Lampen an jeder Seite.
Wir fingen an, den Oberputz von den Gefachen abzuschlagen, haben Riegel neu eingesetzt, Gefache mit Lehmsteinen neu ausgemauert. Nach und nach haben wir alle Gefache neu verputzt und mit Kreidezeit Sumpfkalkfarbe gestrichen. Das gesamte Fachwerk incl. der Kopfbänder haben wir abgeschliffen und teilweise mehrschichtige Farbe entfernt.
Die Elektroverteilung haben wir in den Wirtschaftsraum verlegt, die Zuleitung durch den Stall unterputz geführt und die komplette Elektroinstallation neu gemacht.
Zentral in die Diele ließen wir unseren Grundofen bauen, nicht nur Heizung, sondern Schmuckstück, Möbelstück und Treppe zugleich.
Auf dem Fußboden haben wir eine Dampfsperre ausgelegt, darüber Weichfaserplatten. Auf diese dann ein Holzgitter, dazwischen Isofloc und die Verrohrung unseres Zentralstaubsaugers. Als Fußboden haben wir Dielen aus Hainbuche legen lassen durch einen Fußbodenleger. Die Dielen behandeln wir mit Auro Seife, das ergibt mit der Zeit einen interessanten Schimmer und lässt die Dielen älter wirken.
Leben in der Baustelle
Wir hatten noch nicht alle Gefache vor dem Einzug fertig. Hinter unserem Sofa war noch die Tür zu den Heizöltanks. Erst viel später haben wir die Tür entfernt, die Gefache neu ausgemauert, Riegel eingesetzt. Mit genug Decken und Malerfolie lässt sich die Staubmenge gut aushalten. Den Zugang zu den Tanks haben wir durch den Stall geführt, die alte Tür konnten wir wieder verwenden.
Die Treppe unseres Ofens führte noch einige Jahre gegen die Wand, da wir die dahinterliegenden Bereiche noch nicht zu Zimmern umgebaut hatten und somit auch der Zugang noch nicht erforderlich war. Erreichbar waren sie über ein kleines Podest, das die ursprüngliche Treppe mit Abstellkammer ersetzte. Auf das Podest kamen wir allerdings nur mit einer Anlegeleiter, die über viele Monate Teil unseres Mobiliars war.