Man sagt, in eine Diele gehört ein Grundofen. Als wir unser Haus kauften, schauten wir uns viel um und tatsächlich hatten viele umgebaute Bauernhäuser auch Grundöfen. Am zweitstärksten vertreten war der Bullerjahn. Wir wollten auf jeden Fall die Diele als Wohnraum nutzen, anders als es unsere Verkäufer taten, bei ihnen war die Diele eher ein Durchgangsraum, der nur an wenigen Tagen im Jahr wohnlich genutzt wurde. Die Decke zum Dachboden war nicht gedämmt und es war sehr dunkel.
Wir entschieden uns für einen Lehmgrundofen, da wir ca. 380 m3 heizen müssen. Die Diele mit 55 m2 und 4,5 m Höhe und auch noch die Galerie, die in naher Zukunft durch ihre Offenheit und Dachfenster für Licht in der Diele sorgen soll.
Die Wahl auf einen Ofenbauer fiel nicht schwer, wir haben von sehr vielen Leuten nur Positives über die Fa. Niermann Ofenbau gehört. Selbst hatten wir überhaupt keine Ahnung von Öfen, wir kannten bis dahin nur Zentralheizungen. Wir riefen an und kurze Zeit später kam ein Mitarbeiter vorbei. Er betrat die Diele, bekam große Augen, und wir teilten ihm unsere kaum vorhandenen Vorstellungen mit, in etwa so: „wir brauchen einen Ofen, der es hier im Winter warm macht“.
Nach und nach wurde dann klarer, wie wir uns unseren Ofen vorstellen. Er sollte mit einer Bank das Nebenzimmer beheizen und Treppenstufen haben, mit denen wir die obere Etage neben der Diele erreichen können. Thomas, so hieß der Mitarbeiter bot uns an, eine Zeichnung anzufertigen und ein Angebot zu erstellen. Ein paar Tage später war alles soweit, wir waren sofort begeistert und erteilten den Auftrag.
An mehreren Tagen wurden dann Lehmsteine geschleppt, gewässert, gesetzt, Schamottsteine gesetzt, Steine geklammert, Treppenstufen gesetzt. Darunter ein Fundament, ein Durchbruch ins Nebenzimmer, usw. Unglaublich mit anzusehen, wie von unten nach oben Rauchzüge und Treppen entstehen, für das Auge von Laien kaum nachvollziehbar.
Der Schornstein musste dann auch noch erhöht werden, das hatten wir separat beauftragt.
Irgendwann war es dann soweit, das Erste mal anfeuern, die halbe Diele stand in Rauch, denn es war draußen noch nicht Winter und viele Liter Wasser waren noch in den Lehmsteinen gebunden. Aber es fühlte sich verdammt gut an, als der Ofen dann seine Wärme abstrahlte.
Wir entschieden uns für Cottofliesen (Olivense) für die Bänke und Stufen, die sich auch im unbeheizten Zustand angenehm anfühlen.
Die Entscheidung für einen Grundofen haben wir nie bereut, im Gegenteil, wir freuen uns jeden Tag daran. Obwohl in unserem Fall die Kosten des Grundofens exorbitant höher waren, als die eines Stahlofens, sollte dieser Faktor in einer Bewertung nicht ausschlaggebend sein. Du kannst im Beitrag die richtige Wahl des Ofens ein paar Entscheidungskriterien nachlesen.
Verglichen mit einem Stahlofen sind die Investitionskosten höher, aber die Betriebskosten geringer, was sich bei einer langen Nutzungsdauer durchaus rechnet.