Wenn du dich für einen Resthof entscheidest, überlegst du sicherlich auch mit Holz zu heizen und dir in Folge dessen einen Ofen anzuschaffen. Es gibt verschiedene Ofentypen, die je nach Raumgröße und Wärmebedarf in Frage kommen. Weitere Features wie z.B. Wasserführung zur Heizungsunterstützung bieten mittlerweile viele Hersteller an. Baumarktware möchte ich, gleichwohl ohne negative Bewertung ;-), hier erst einmal ausschließen.
Vielmehr geht es mir um Wohlfühlfaktoren, die mir auch viele Nutzer verschiedener Öfen zurückgemeldet haben und die ich nachfolgend nenne:
Strahlungswärme vs. Konvektionswärme
Die Strahlungswärme wird als sehr viel wohltuender empfunden, als die Konvektionswärme. Medizinisch erklärbar ist das damit, dass Strahlungswärme geringfügig in Gewebestrukturen eindringt (siehe Infrarotstrahlung) und diesen positiven Effekt spürbar macht, Konvektionswärme in optimal ausgelegten Umluftöfen eher nicht spürbar ist, damit aber auch keinen positiven Effekt auslöst.
Häufigkeit der Befeuerung
Im Gegensatz zu einem reinen Stahlofen, der nach dem Abbrand schnell auskühlt, hält der Grundofen für einen längeren Zeitraum die Wärme. Grundöfen werden in der Regel einmal am Tag angefeuert, was dir über die Nutzungsdauer sehr viel Zeit und Rohstoff einspart.
Fenster zur Befeuerungsstelle
Es gibt nichts anmutenderes, als in ein „offenes“ Feuer zu schauen und sich dabei in Gedanken zu verlieren. Es lohnt sich in jedem Fall die Befeuerungsstelle mit einer Glastür auszustatten, der Mehrpreis sollte hier nicht der entscheidende Faktor sein.
Wahl der Materialien
Dieser Punkt ist eher bei einem Grundofen entscheidend. Die Materialwahl ist hier sicherlich Geschmacksache, jedoch solltest du die Haptik berücksichtigen. Nicht nur im warmen Zustand, sondern auch in den Sommermonaten, wenn der Ofen kalt ist, solltest du überlegen, ob du eher glatte Kacheln oder Cottofliesen, Specksteinoberflächen oder Lehmputz bevorzugst.
Platzbedarf des Ofens
Ein Ofen muss nicht nur reiner Heizlieferant sein, er kann vielmehr als Möbelstück dienen, wenn er z.B. eine Sitzbank hat. Oder er kann als Treppenofen ausgelegt sein, um in die obere Etage zu kommen. Auch diese Kriterien treffen nur auf große und damit eher Grundöfen zu, so lässt sich jedoch der Mehrpreis für einen Treppenofen teilkompensieren, wenn sich dafür eine Treppe einsparen lässt.
In eigener Sache:
Ich würde mich immer wieder für einen Grundofen entscheiden und einen Stahlofen maximal als Zweitofen nutzen. Neben den oben genannten Punkten ist für mich auch entscheidend, dass der Grundofen über eine komplette Heizperiode eine sehr konstante Temperatur abgibt, wohingegen reine Stahlöfen extrem warm werden wenn Holz nachgelegt wird und dann recht schnell auskühlen. Wenn du schon einmal im Winter in Dänemark in einem Ferienhaus warst, wirst du wissen, was ich meine. So kann man, vor einem Stahlofen sitzend, an einem Abend öfter mal den Pulli aus- und wieder anziehen, je nachdem, wie oft Holz nachgelegt wird (bzw. werden muss).
Ein Grundofen eignet sich jedoch nicht, um ihn nur drei oder viermal im Monat anzufeuern, denn je nach Größe benötigt er schon mal einen Tag um selbst aufzuheizen, bevor er Wärme abgeben wird.
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