… beginnt im April diesen Jahres. Sommer, Sonne und mehr Sonne. Mehr regenfreie Tage, höhere Temperaturen. Bis in den September. Ein spatentiefes Loch in den trockenen Boden graben, kaum möglich. Die Erde ist steinhart. Klimawandel? Und spürbar weniger Insekten, wie schon seit einigen Jahren. Rekordsommer, Rekordhitze, Rekordtemperaturen. Rekordbrände dürfen in dieser Aufzählung natürlich nicht fehlen. Und im Herbst vielleicht wieder Rekordstürme, Rekordhochwasser, Rekordfluten? Ein Sommermärchen… wird sich die Natur in diesem Winter regenerieren? Oder wird es wieder ein warmer und trockener Winter? Wird der nächste Sommer dann auch so warm und wenn ja, werden die Pflanzen dann vielleicht schon ein paar Wochen früher vertrocknet sein, als noch in diesem Jahr? Das nächste Sommermärchen kommt bestimmt… Die Bäume auf unserer neu angelegten Streuobstwiese mussten wir fast täglich wässern, unsere Skudden konnten wir auf einer Weide unserer Nachbarn unterbringen, denn das Gras wuchs den ganzen Sommer über gar nicht.
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Manchmal kannst du schwarz gewandete Handwerker durch die Stadt ziehen sehen. Sie tragen einen Hut, eine Weste, einen Stock (den Stenz), einen Charlottenburger (und weitere zunftgemäße Utensilien). Mehr brauchen sie nicht und wenn du ein wenig von der Tradition der „Tippelei“ kennst, spürst du die Freiheit und Ungezwungenheit die sie ausstrahlen. Für uns war diese Tradition bislang unbekannt, außer dass wir mal ein paar Wandergesellen/-innen gesehen haben. Aber wir haben dann eines Tages einfach zwei in Hannover angesprochen und haben ihnen von unserem Fachwerkhaus erzählt. Sie sagten, sie würden sich das wohl mal anschauen, wollten sich aber nicht auf einen Tag oder gar eine Uhrzeit festlegen. Handynummern tauschen war auch nicht!!! :-(, sie haben einfach die Adresse in ein kleines Büchlein geschrieben und wir sind dann wieder unserer (getrennten) Wege gegangen. Am Wochenende standen sie dann plötzlich vor unserer Tür, unsere Überraschung war groß. Sie schauten sich das Haus an, wir sprachen über das eine und andere Projekt und als sie sich dann entschieden zu bleiben, waren wir sehr erfreut. Es begann unsere Zeit mit Wandergesellen, sie lebten und arbeiteten bei uns und gehörten einfach dazu. Das alles verlief sehr harmonisch. Irgendwann ziehen die Einen weiter, die Anderen kommen. So hatten […]
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Als wir unsere Skudden mit ca 3 Monaten (100 Tage) bekommen haben, kannten wir nur Shaun das Schaf und seine Geschichten. Mit diesen Bildern im Kopf haben wir unsere drei Schafe auf die Wiese gestellt und jeden Tag beobachtet. Sie wuchsen noch ein bischen, die Hörner bildeten sich weiter aus, der Herbst kam … und ging so langsam in den November über und plötzlich erlebten wir eine Überraschung, die uns echt umgehauen hat. Unsere drei Widder (!) wurden bockig und fingen an, ihre Rangordnung festzulegen. Der kleinste wurde dann an einem Tag so unglücklich verletzt, dass wir ihn von den anderen beiden trennen mussten. Im Nachhinein betrachtet, waren wir in diesem Punkt zu unbedarft an unsere Schafhaltung herangegangen. Wir haben uns über Futter, Einzäunung, Bepflanzung, Überwinterung, Pflege und vieles mehr Gedanken gemacht. Wir wussten auch, dass es Rangordnungskämpfe gibt, aber die Wiese ist groß und die Tiere haben genug Platz und Ausweichmöglichkeiten. Der Platz war nun genau das Problem, die Böcke konnten nun mit Anlauf gegeneinander rennen. Ein Bekannter, der selbst viele Jahre Schafe hatte war dann bei uns und hat uns empfohlen, die Tiere sehr eng zu stellen, so dass sie sich eigentlich nur noch um sich selbst drehen können. Dieses Engstellen […]
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Am 23. Juli war es endlich soweit. Der Stall ist noch nicht ganz fertig und auch das Gatter zur Wiese fehlt noch, so dass erst mal ein Drahtgeflecht als Provisorium herhalten muss. Aber da wir wie immer alles entsprechend timen müssen, liegt der Ankunftstag der Schafe einen Tag nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub. Unsere drei kleinen Lämmchen wurden also von der Herde getrennt und finden bei uns ein neues Zuhause. Am Vormittag kommen sie bei uns an, wir tragen sie auf die Wiese und beginnen damit, ihnen Ohrmarken zu setzen, sie zu entwurmen und die Krallen zu kontrollieren. Unsere Hündin ist mit dabei und wird gleich als Herdentier und vielleicht auch Mutterersatz anerkannt. Nach ein paar Stunden haben wir den Eindruck, dass sie sich schon gar nicht mehr an ihre Geburtswiese erinnern. Den Stall und das Gatter werden wir in den nächsten Wochen angehen, da haben wir keinen Druck. Mehr zu schaffen macht uns die Heuernte, denn wir mähen mit der Sense und wollen den Schafen unser eigenes Heu im Winter geben. Mal sehen, ob wir ohne Zukauf von Heuballen durch den Winter kommen.
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Seit ich selber ein Fachwerkhaus habe, schaue ich mir Fachwerkhäuser mit anderen Augen an. Ich sehe die Schönheit und Erhabenheit, die es austrahlt, bedingt durch die Vielfalt des Zusammenspiels zwischen Holz, Stein, dem (Vor-)Garten und den einzelnen Baustoffen, wie Lehm und Kalk. Bei manchen Häusern spüre ich allerdings den Schmerz, den sie erleiden, wenn ich sehe, wie die Schwellen in einem Bett aus Zement liegen, die Verbindungen mit Silikon zugeschmiert sind und das Holz obendrein mit einem Lack versiegelt wurde. Wir hatten in unserer Anfangsphase auch mal Maurer vor Ort und da wurden uns dann Vorschläge unterbreitet, wie 1cm starke Styroporplatten zwischen Holz und dem ausgemauerten Gefache als Kräfteausgleich einzubringen. Oder alles mit Zement und Tigerbinder auszumauern. Die durften gleich wieder gehen. Ein Leuchten in den Augen hatten die ohnehin nicht (siehe Beitrag: Die guten Handwerker finden) Beraten wurden wir u.a. von der IG Bauernhaus, eine Goldgrube an Wissen und Beratung. Statt Zement lernten wir neben Lehm und Kalk auch Trass kennen. Aber auch das nötige Wissen zum konstruktiven Holzschutz. Die bauphysikalischen Merkmale wie Diffusionsoffenheit, Taupunkt, etc. kannte ich bereits durch meine Diplomarbeit. Und dies alles im Zusammenspiel lässt erahnen, warum Fachwerkhäuser 250 Jahre lang überlebten und dann innhalb von 15-20 […]
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Ich bin der Meinung, dass ich mich lieber über mich selbst ärgere, als über einen Handwerker. Demzufolge mache ich die Dinge auch lieber selbst, als dass ich sie machen lasse. Außerdem wollte ich ja auch Erfahrung sammeln und das geht am Besten, in dem man Dinge selbst macht. Das geht nicht für jedes Gewerk und schnell kommt der Moment, da braucht man Hilfe durch ein Fremdunternehmen. Obwohl wir viel selbst gemacht haben, haben wir auch Handwerksunternehmen beauftragt. Wenn ich jetzt jemanden beauftrage, der dann noch zu Zeiten arbeitet, in denen ich selbst arbeite und nicht auf der Baustelle bin, brauche ich volles Vertrauen in die Person/en. Für uns gab es da zwei Merkmale, um die guten von den schlechten Handwerkern zu unterscheiden. Das Leuchten in den Augen der Handwerker: wer an einem alten Resthof arbeitet, der soll Begeisterung zeigen. Das ist wichtig, denn so ein Bau läuft anders als ein konventioneller Neubau. Deutlich mehr Abstimmung vorab und Rückfragen während der Umsetzung können nötig sein, es gibt halt keine fertigen Pläne auf Papier. Respektvoller Umgang: in jeder Hinsicht möchte ich trotz meiner verrückten Idee respektvoll behandelt werden. An diesen beiden Punkten scheiterten die Handwerker, die wir nicht beauftragt hatten, unabhängig von […]
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Für mich gab es früher nur Zement, Hagalith Haftputz und andere herkömmliche Baustoffe, mit denen ich gearbeitet hatte – was der Baumarkt halt so her gab. Das erste Mal mit Lehm in Berührung gekommen bin ich durch dieses Haus. Mittlerweile ist Lehm für mich mit Abstand der liebstgewonnene Baustoff den es gibt. Natürlich kann man nicht überall nur Lehm verwenden, wenn ich z.B. im Außenbereich eine stützende Mauer baue, dann verwende ich Zement. Aber umgekehrt – und das ist die Botschaft – kann man sehr oft statt Zement einfach Lehm verwenden. Wir haben uns mal im Internet angesehen, was man alles mit Lehm machen kann, alleine die Bildersuche liefert extrem viele geniale Ideen. Dann haben wir uns die „Lehm-Bibel“ Bauen mit Lehm von Gernot Minke gekauft und ich war überwältigt von der Wissenschaft dahinter. Einer der großen Vorteile ist die Verarbeitbarkeit. Wir haben unseren Lehm, den wir aus den Gefachen und Decken entfernten zwischengelagert und wiederverwendet. Wir hatten über drei Jahre ein Lehmlager im Garten, das wir immer wieder „ernteten“ und unseren Mörtel und unseren Putz daraus herstellten. Mittlerweile haben wir immer noch Lehm auf dem Dachboden. Wenn du Lehm anrührst, kannst du jederzeit die Konsistenz durch Zugabe von Wasser […]
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Es ist statistisch nachgewiesen, dass die meisten Unfälle in der Freizeit und im Haushalt passieren. Wir haben unsere Baustelle als Teil unserer Freizeit betrachtet, denn es hat uns ja Spaß gemacht, gleichzeitig befanden wir uns im Haushalt, somit haben wir das Unfallrisiko, also die Gefahr, dass etwas passiert, „statistisch gesehen“ zumindest deutlich erhöht :-). Daraus ergeben sich quasi Handlungsdirektiven, ohne dass man gleich ein ängstlicher Mensch sein muss, der das Risko scheut. Bevor wir also angefangen haben, haben wir uns überlegt, ob wir ausreichend versichert sind, z.B. über eine Unfallversicherung, die auch Renovierungsarbeiten abdeckt. Da lassen sich auch Pakete für einen bestimmten Zeitraum zubuchen, es gibt haufenweise Möglichkeiten. Damit waren zumindest wir abgesichert. Jetzt kommen aber auch noch Helfer dazu, auch denen kann ja potentiell was passieren. Dazu wiederum gibt es die Bauberufsgenossenschaft. Hier kann man die Helfer (und sich selbst natürlich) anmelden und angeben, wann sie mitgemacht machen. Das kostet dann ein wenig Geld, aber das ist es wert. Sobald das Bauvorhaben beendet ist, informiert man die BauBG und dann ist Verhältnis beendet. Zugegeben, ich habe am Anfang dem ganzen Versicherungsgedöns und der Meldepflichtigkeit kritisch gegenübergestanden, aber im Nachhinein betrachtet, war es eine richtige Entscheidung. Jetzt aber zu unseren Unfällen. […]
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Als wir mit dem Entkernen und dem Entfernen der Gefache angefangen haben, hatte ich noch keinen Plan, wie das gesamte Haus aussehen soll. Wir hatten keinen Architekten, der für uns Pläne gemacht hat, wir hatten keine Handwerker, die wir nach einem bestimmten Plan beauftragten. Rückblickend betrachtet haben wir, dank unserer Begeisterung, einfach angefangen – mit Erfolg. Wir wussten immer, wie wir in dem Haus leben und uns wohlfühlen wollen und haben uns über jeden Fortschritt gefreut. Jedes Teilergebnis haben wir genossen. Es gab auch immer wieder Momente, da fehlte noch ein Puzzle im Bild. Dann haben wir einfach an einem anderen Zimmer, oder einer anderen kleinen Baustelle weitergemacht und unser Bild geschärft. Wir hatten immer genug Baustellen gleichzeitig, manchmal hätten weniger gereicht. Der einzige Plan war, wann wollen wir einziehen, was muss bis dahin Minimum fertig sein, wie bekommen wir das hin – und wird der Winter warm 🙂 Durch meine Großeltern war ich geprägt von der Aussage „fang an und es wird“. Unsere Kinder, wir beide berufstätig, Ideen von Urlaub und anderen Engagements im Kopf wirkten sich natürlich auch auf die Baustelle aus. Bald konnten wir nicht mehr nur drauf los legen, wie noch in den ersten beiden Jahren, […]
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Südstadt Hannover Nach 6 Jahren in unserer 100 m2 großen hannoverschen Wohnung sind wir aus der 4. Etage ausgezogen. Da wir davor schon einmal in Hannover von der 4. Etage in die 4. Etage umgezogen sind, wollten unsere Freunde bei unserem nächsten Umzug im Urlaub sein. Als wir ihnen erzählten, wir haben uns ein altes Fachwerkhaus gekauft und es geht ins Erdgeschoss war alles ok. Wir packten schon einige Tage vorher, beschrifteten die Kartons mit dem „Zielzimmer in Egestorf“ und am Ende hatten wir knapp 200 Umzugskartons (Lehrerhaushalt :-)). Wir holten morgens den 7,5t und hatten noch einen großen Anhänger und für die großen Schränke hatten wir zusätzlich noch ein Umzugsunternehmen beauftragt. In Egestorf angekommen Ein paar unserer Freunde sahen das Haus, bzw. die Baustelle zum ersten Mal, einige waren begeistert, andere skeptisch. Aber alle wünschten uns viel Glück bei unserem Vorhaben…. Ein Großteil der Kartons sollte auf dem Dachboden zwischenlagern (haha, doch nicht Erdgeschoss, aber jetzt war es zu spät), wir wollten sie dann ausräumen, sobald die jeweiligen Zimmer fertig sind. Alle anderen Kartons, sowie die Möbelstücke mussten in die entsprechend beschrifteten Zimmer – man konnte noch nicht allen Zimmern ansehen, was sie mal werden sollten. Wir hatten im […]
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Storybeiträge ab 2005
Alle in der Story verlinkten Beiträge kannst du im Portfolio sehen.
Liest du ein Buch lieber von hinten, kannst du dir vorab auch ein paar Impressionen vom Jetzt ansehen.