Manchmal kannst du schwarz gewandete Handwerker durch die Stadt ziehen sehen. Sie tragen einen Hut, eine Weste, einen Stock (den Stenz), einen Charlottenburger (und weitere zunftgemäße Utensilien). Mehr brauchen sie nicht und wenn du ein wenig von der Tradition der „Tippelei“ kennst, spürst du die Freiheit und Ungezwungenheit die sie ausstrahlen.
Für uns war diese Tradition bislang unbekannt, außer dass wir mal ein paar Wandergesellen/-innen gesehen haben. Aber wir haben dann eines Tages einfach zwei in Hannover angesprochen und haben ihnen von unserem Fachwerkhaus erzählt. Sie sagten, sie würden sich das wohl mal anschauen, wollten sich aber nicht auf einen Tag oder gar eine Uhrzeit festlegen. Handynummern tauschen war auch nicht!!! :-(, sie haben einfach die Adresse in ein kleines Büchlein geschrieben und wir sind dann wieder unserer (getrennten) Wege gegangen.
Am Wochenende standen sie dann plötzlich vor unserer Tür, unsere Überraschung war groß. Sie schauten sich das Haus an, wir sprachen über das eine und andere Projekt und als sie sich dann entschieden zu bleiben, waren wir sehr erfreut.
Es begann unsere Zeit mit Wandergesellen, sie lebten und arbeiteten bei uns und gehörten einfach dazu. Das alles verlief sehr harmonisch. Irgendwann ziehen die Einen weiter, die Anderen kommen. So hatten wir mehrere Gesellentrupps über einen längeren Zeitraum bei uns und es war eine sehr schöne Zeit.
Es ist eine wertvolle Tradition, die hoffentlich noch von vielen Gesellen weitergeführt wird.
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