2008
Der Winter geht zu Ende und wir fangen an unsere Kraterlandschaft in einen Garten umzugestalten. Es soll ja ein naturnaher Garten werden, daher entscheiden wir uns als Einzäunung für Staketen. Wir wollen nicht den gesamten Garten einzäunen, nur so einen kleinen Bereich mit 80 cm hohen Staketen. Ansonsten soll der Garten und vor allem der Bereich vor dem Haus zum Dorf offen und großzügig sein. Den verzinkten Zaun an der Grundstücksgrenze bauen wir komplett ab. Die restlichen Tannen des letztjährigen Kettensägenmassakers wandern zum Osterfeuer. Ein Holunder ist aufgelaufen, den hegen und pflegen wir, denn es ist ein im Mittelalter sagenumwobener Strauch. Wir pflanzen heimische Stauden für Insekten und Vogelschutzgehölze. Allerdings haben wir auch viele Schnecken und am Besten helfen Laufenten. Also bekommen wir zwei Laufenten, die unser Nachbar in einer Brutmaschine ausbrütet und tatsächlich klappt es, die Schnecken werden weniger. Bald werden wir so gut wie keinen Schneckenfraß mehr haben. Einen Sandkasten bauen wir für die Kinder im hinteren Bereich des Gartens.
Verschiedene Terassen sollen um das Haus angelegt werden und mit Wegen verbunden werden. Als Belag nehmen wir erstmal kleinkörnigen Schmuckkies, denn die insgesamt 150 m2 zu pflastern passt in dieser Bauphase noch nicht in unseren Plan. Leider mussten wir lernen, dass unsere Kinder eine andere Vorstellung von Ordnung haben und so gruben sie Löcher in den Belag und bald vermischte sich der Schmuckkies mit dem Mineralgemisch (Unterbau). Wir merkten schnell, Kies ist einfach in der Erstellung, aber mit kleinen Kindern sehr Aufwändig in der Pflege. Zumal sich der Kies auch nicht so gut mit dem Rasen verträgt, was unsere Kinder allerdings verneinen würden. Naja, es sollte nur ein Provisorium werden, aber so wie nichts beständiger ist, als ein funktionierendes Provisorium wird es erst Ende 2017, bis wir eine Terasse aus Steinen haben werden.
Innen geht es auch weiter: noch ist die Diele dunkel, die Arbeiten an der Galerie sind noch nicht abgeschlossen, daher haben wir die Fächer noch nicht geöffnet. Wir sind auf einem Kurztrip in Holland und entdecken in einem Lampengeschäft einen Kronleuchter. Wir lassen die Kette verlängern, denn er soll über den Tisch in der Diele mit ihren 4,5 m Höhe hängen. Kurze Zeit später fahren wir wieder nach Holland und holen ihn ab.
Dieses Jahr wird auch unser zweiter Sohn Jan geboren. Wir leben bislang noch immer im vorderen Bereich des Hauses, nutzen das (neue) Gästebad und schlafen in einem 12 m2 Raum.
Spätestens jedoch, wenn die Kinder größere Betten benötigen, wird es in dem kleinen Zimmer zu eng, wir wollen daher die drei hinteren Zimmer so schnell wie möglich fertigstellen.
Zuerst das Schlafzimmer, dort ist die wenigste Arbeit zu tun, denn wir wollen nur den alten Dielenboden, der leider nicht mehr zu verwenden ist, erneuern. Die Lehmdecke (Eichenweller) soll erhalten bleiben, glücklicherweise ist sie in einem sehr guten Zustand. Die Außenwände sind bereits mit Holzleichtlehm gedämmt, die Wandheizung ist schnell installiert, danach muss verputzt werden.
Anders im zukünftigen Bad, es liegt auch über dem Gewölbekeller, die Planung ist noch nicht abgeschlossen, ebenso noch nicht die Statik, denn hier war vorher kein Bad. Es wird tatsächlich noch drei Jahre dauern, bis auch das Bad fertig ist. Die Wandheizung ist aber schon angeschlossen und gibt eine wohlige Wärme. Da das Bad zwischen dem neuen Kinderzimmer und dem neuen Schlafzimmer liegt bauen wir einen kleinen Krabbeldurchgang aus OSB Platten für die Kinder, quasi als Schmutzschleuse zur Baustelle. Ein bodentiefes Fenster ist bereits eingebaut und eine Treppe aus Naturstein bauen wir in diesem Jahr auch noch. Dann können wir aus dem Bad in den Garten gehen.
Das dritte Zimmer ist größtenteils Durchgangszimmer. Es wird eine Treppe zum Schlafzimmer haben, denn das liegt ja über dem Gewölbekeller. Und eine Treppe zur Galerie. Und es wird unser Hauptdurchgang zum hinteren Gartenbereich mit der größten Terasse.
Aber noch sind in der Außenwand einige Gefache nicht vermauert, auch die Schwellen müssen erneuert werden, da hier der Außenbereich bis Oberkante Schwelle mit Erde aufgefüllt war.
Das kleine GästeWC muss raus, auch die darunter liegenden Fundamente müssen raus. Minibagger fahren durch unser Haus, am Ende ist alles ausgeschachtet.
Innen beginnen wir mit der Schüttung, darauf die Dämmung, am Ende der Holzfußboden aus Thermoeiche. Dazwischen Ver- und Entsorgungsleitungen. Die Außenwand dämmen wir mit Pavadentro. Martin kommt überraschend noch einmal für eine längere Zeit zu uns, so dass wir zusammen noch die Fußböden machen und die Wände des Schlafzimmers verputzen. Unzählige Maurerkübel voll Lehm gerührt - abgemagert mit Sand. Strohhäcksel hinzugefügt und das Ganze mit einer Kelle an die Wand geworfen, glattgezogen. Wir sind begeistert von der gefüllten Sumpfkalkfarbe und verwenden sie auch hier wieder für unsere Wände.
Apropos Außenwand. Unsere verschalte Außenwand aus 2007 ist ja auch noch nicht fertig. Sie hat den Winter nur mit der Konterlattung auf den Pavatexplatten überdauert. Wir lassen uns die Boden-Deckel Schalung aus Lärchenholz liefern und setzen auch dieses Projekt fort. Es kann nur noch nicht fertiggestellt werden, da die Bereiche des Carports zugänglich bleiben müssen. Das Carport jedoch wird erst ein 2010-Projekt, denn wir müssen dazu zunächst ein ca. 80cm hohen Ausgleich zum Grundstück unserer Nachbarn fertigstellen, denn durch das Ausschachten ist das Niveau zu unserem Grundstück noch einmal gefallen.